Gewaltfrei Kommunizieren
Nach Marshall Rosenberg gibt es zwei Arten von Kommunikation: Lebensentfremdende und gewaltfreie Kommunikation. Lebensentfremdende Kommunikation führt zu Konflikten und blockiert ein empathisches und soziales Miteinander. Sie bildet das Fundament für psychische und physische Gewalt und besteht aus Verurteilungen, Vergleichen und Forderungen. Im Gegensatz dazu steht die gewaltfreie Kommunikation.
Die Grundannahmen die Rosenberg dafür aufstellte waren:
1. Empathie als Grundvoraussetzung für gelingende Kommunikation
2. Menschen suchen Verbindung: wollen verstehen, aber auch verstanden werden
3. Gewalt als tragischer Ausdruck eines unerfüllten Bedürfnisses
4. Jeder trägt Verantwortung für seine Bedürfnisse
Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation besteht aus 4 Schritten. Zuerst werden Beobachtungen objektiv, also ohne Wertungen oder Verallgemeinerungen, beschrieben. Der zweite Schritt ist es, klarzumachen welches Gefühl konkret ausgelöst ist. Im dritten Schritt wird das Bedürfnis benannt, dass hinter dem Gefühl steht. Zum Schluss ist es wichtig, eine Bitte, anstatt einer Forderung, zu formulieren.
Unser Kollegium hat in Fortbildungen das Verfahren der gewaltfreien Kommunikation erlernt und erprobt. Unser Ziel ist es, in unserer Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern, aber auch in anderen Situationen, das Prinzip jederzeit umzusetzen.
Das Trainingsraum-Konzept
Damit der Unterricht fokussiert und möglichst ungestört durchgeführt werden kann, wurde ein Trainingsraum installiert. Das ist ein Raum an unserer Schule, wo Schülerinnen und
Schüler hingeschickt werden, die den Unterricht gestört haben oder aber freiwillig
gehen, weil sie eine Auszeit brauchen.
In jedem Klassenzimmer hängen die Unterrichtsregeln:
1. Ich gehe rücksichtsvoll und respektvoll mit anderen um.
2. Ich nehme aktiv und hilfreich am Unterricht teil.
3. Ich höre zu und verhalte mich leise, wenn jemand anderes spricht.
4. Ich melde mich und warte, bis ich aufgerufen werde, bevor ich spreche.
5. Ich bitte meine Lehrerin oder meinen Lehrer um Erlaubnis, bevor ich aufstehe.
Wird gegen eine der Unterrichtsregeln verstoßen, fragt die Lehrerin/der Lehrer, ob der Schüler oder
die Schülerin in den Trainingsraum möchte. Bleibt er oder sie im Unterricht und verstößt
ein weiteres Mal gegen die Unterrichtsregeln wird er oder sie von der Lehrkraft in den
Trainingsraum geschickt.
Im Trainingsraum muss der Schüler oder die Schülerin einen Bogen ausfüllen, in dem
das Verhalten reflektiert und ein Plan für die Zukunft gemacht wird. Eine Lehrkraft vor Ort unterstützt die Reflexion und berät.
Im Anschluss wird
das Protokoll mit der Lehrkraft besprochen.
Wurde ein Schüler aufgrund eines Fehlverhaltens in den Trainingsraum geschickt,
werden die Eltern informiert. Nach fünf Besuchen im Trainingsraum in sechs Monaten
kommt es zu einem pädagogischen Gespräch mit der Stufenleitung. In diesem Gespräch werden die Ursachen diskutiert, gemeinsam Lösungen gefunden und Ziele vereinbart.
Mit der Umsetzung des Trainingsraum-Konzeptes haben wir signifikante Verbesserungen in der Kontinuität des Unterrichts und für das generelle Lernklima erzielen können.
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